Umgang mit Kritik an deiner Lebensweise
Als polyamorer Mensch ist man immer mal wieder einer Anzahl von Vorurteilen von seiten der nicht-polyamoren Mehrheit ausgesetzt.
Wenn sich die Situation in den letzten Jahren auch enorm verbessert man und man mehr Toleranz erfährt, es sind immer noch die wenigsten Menschen, die einfach zucken die Achseln und sagen: Ach so. Speziell für ältere Semester ist ein Coming-Out als Poly mehr oder weniger schockierend, und es gibt einen starken Wunsch, dagegen Position zu beziehen.
In der Regel lautet die Vorwürfe, man sei als Polyamorist unmoralisch, gottlos, unverantwortlich, staatszersetzend, lieblos bis grausam oder nur auf Sex ausgerichtet, bzw. es würde einem an Tiefe mangeln oder an der Fähigkeit, sich wirklich einzulassen.
Andere, etwas „liberalere“ Geister, wollen einem mit quasi wissenschaftlichen Argumenten einreden, dass so eine Lebensart unmöglich erfolgreich zu leben sei.
Wie dem so ist, gibt es ja immer wieder Selbstzweifel, innere Konflikte und Schuldgefühle, wenn man anders lebt als die meisten anderen – das ist bei Polys auch so. Aus diesem Grund kann unsereins auch gegen kritische Stimmen anfällig sein.
Und – es ist einfach unangenehm, böse angemacht zu werden und sich nicht wehren zu können.
Manchmal sind es auch besorgte Angehörige und Freunde, die die besten Absichten haben, und dich aus deiner „sektiererischen“ oder „problematischen“ Lebensweise befreien und retten wollen.
Deshalb möchte ich hier eine kleine Argumentationshilfe reichen – häufige Vorwürfe und wie man sie entkräftet.